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Ferrari F8 Tributo – italienische Sportwagenkunst in Reinkultur

Die Herren der -Er-schöpfung oder was charakterisiert den modernen Mann?

Wie Beziehungsstreit ein Segen sein kann

Dunkel Hell

Bereits jeder kleine Junge hat irgendwann einmal den Traum, einen Ferrari zu fahren, wenn er erwachsen ist. Poster und Artikel dieser Marke hängen in fast jedem Kinderzimmer eines Autofans. Der Mythos Ferrari ist weltweit vorhanden, nicht nur in Europa, was auch bei den Zuschauern bei den jeweiligen Formel-1-Rennen deutlich zu sehen ist. Kein anderer Hersteller und kein anderes Formel-1-Team zieht eine so große Masse an Fans von jung bis alt an, wie der italienische Sportwagenhersteller, dessen Markenzeichen das “Cavallino Rampante”, das springende Pferd ist. Doch nicht nur die Erfolge in der Formel 1, insbesondere die Erfolge von Michael Schumacher, welcher fünf Weltmeistertiteln mit den Italienern holte, sondern auch die super luxuriösen und exklusiven Straßenrenner von Ferrari, welche sich in Ihrer Liga vor keinem Konkurrenten verstecken müssen, verkörpern den Mythos Ferrari, welcher fast jeden Autofan irgendwann in seinem Leben infiziert.

Nun wurde der neue Ferrari F8 Tributo auf dem Genfer Autosalon vorgestellt, welcher als Nachfolger des Ferrari 488 GTB, dem ersten Turbo-V8-Ferrari mit Heckmotor der Neuzeit, präsentiert wurde.

Designhommage an den seligen Ferrari F40.

Auf den ersten Blick sieht man vor allen Dingen an der Front des neuen Supersportwagens die Ähnlichkeit zu seinem kleinen Bruder dem Ferrari Portofino, da seine länglichen, schlitzförmigen Scheinwerfer das aktuelle Ferrari-Design verkörpern, welches schon vom Portofino und dem 812 Superfast bekannt ist. Die Front wirkt mit ihren großen Lufteinlässen und der Stoßstange im Formel-1-Stil sehr aggressiv und ist eine Evolution der Designlinie des Vorgängers. Neu sind die Kühllufteinlässe für die Bremsen oberhalb der Scheinwerfer, welche in der Frontansicht sofort ins Auge stechen. Neu ist auch die L-förmige Linie der Scheinwerferschlitze, welche sehr stark an den größten Konkurrenten Lamborghini erinnert und eine gewisse Aggressivität, welche ohnehin bereits im Stand vorhanden ist, vermitteln soll. Die Seitenlinie des neuen Ferrari F8 Tributo ist bis auf die etwas veränderten Luftauslässe des Turbo-Mittelmotors weitgehend mit der Silhouette des Vorgängers identisch und von einem Laien auch kaum zu unterscheiden. Der größte Unterschied im Karosseriedesign befindet sich am Heck, wo Ferrari nun auch bei seinem Mittelmotor-Sportwagen wieder auf die klassischen vier runden Rückleuchten setzt. Zum ersten Mal seit dem 360 Modena finden wir an dem Heckmotor-Renner aus Maranello wieder vier runde Rückleuchten, welche wohl die endgültige Abkehr vom zwischenzeitlichen Ferrari-Design mit zwei runden Rückleuchten besiegeln. Denn nach dem GTC4 Lusso und dem 812 Superfast, ist nun auch der neue F8 Tributo zum Vier-Augen-Design am Heck zurückgekehrt. Nach und nach scheinen sich bei Ferraris Designabteilung wohl die Traditionalisten durchzusetzen, welche sich eine Rückkehr zum klassischen Ferrari-Design wünschen, und die vermeintlich modernere Designlinie wieder ad Acta legen. Auch die geschlitzte Heckscheibe, die der neue F8 Tributo trägt, ist eine Hommage an längst vergangene Zeiten, da sie sehr stark an den seligen F40, dem damals schnellsten Auto seiner Zeit, erinnert. Auch der F40 war Turboaufgeladen, und trug ebenfalls seinen Motor im Heck. Wenn man das Design und das Konzept so ansieht, dann kann es gut sein, dass sich der Modellname F8 Tributo auf den F40 aus den 90er-Jahren bezieht.

Innenraum mit typischem Ferrari-Layout und Mini-Bildschirm.

Im Innenraum finden wir die typische Ferrari-Instrumententafel mit dem extrem verstreuten Layout, welches für Laien und Ferrari-Neulinge nur sehr schwer bedienbar ist. Startknopf und Manettino für die diversen Fahrprogramme sowie Blinker, Licht und Scheibenwischerbedienung befinden sich traditionell im Lenkrad, wodurch der Ferrari F8 Tributo, wie auch seine Brüder aus Maranello, ohne Lenkstockhebel auskommt. Gerade der Blinker ist für Neueinsteiger sehr ungewohnt, da sich die beiden Blinktasten im oberen Teil des Lenkrad-Pralltopfs befinden. Auch die F1-Schaltung, welche eine Automatik ist, die über Schaltwippen am Lenkrad bedient wird, oder über Drucktasten so eingestellt werden kann, dass sie wie eine normale Getriebeautomatik funktioniert, ist nicht so einfach zu bedienen, wie beispielsweise ein DSG-Getriebe eines Audi R8. Doch wer schon mal in einem Acura oder einem Abarth 595 gesessen ist, wird sich mit dem Getriebe mit Drucktasten schnell zurechtfinden. Schwach ist es, dass es Ferrari nicht schafft, einen schönen großen Monitor für das Navigationssystem und Infotainmentsystem zu installieren, sondern dem Fahrer nur ein winziges TFT-Display neben dem mittig platzierten Drehzahlmesser zur Verfügung stellt, um Navigationsinfos und Radioeinstellungen abzurufen. Jedes chinesische und indische Auto hat einen größeren Bildschirm, und diese Modelle kosten nur einen Bruchteil eines Ferrari F8 Tributo. Es kann aber auch gut sein, dass sich Ferrari denkt, dass sich der Fahrer voll aufs Fahren konzentrieren und nicht durch irgendwelche Touchscreens abgelenkt werden soll. Insgesamt macht der Innenraum auf den Fotos einen wertigen Eindruck und der Touchscreen für den Beifahrer ist schon mal ein Anflug von modernen Gadgets in einem Ferrari-Innenraum.

720 Cavalli für die Autostrada

Wie nicht anders zu erwarten war, hat der neue F8 Tributo die Messlatte in Sachen Leistung noch einmal nach oben verlegt. Mit 720 PS und 770 Newtonmeter maximalem Drehmoment, ist der Neue 50 PS stärker als der Vorgänger namens 488 GTB. Aus dem gleichen 3,9-Liter-V8 holt er nun eine spezifische Literleistung von 185 PS/L, ein absoluter Fabelwert, welcher im Supersportwagenbereich bislang fast unerreicht ist. Sowohl ein Lamborghini Huracan Evo, welcher mit seinem veralteten Saugmotor-Konzept und nur 640 PS aus einem 5-Liter-V10 in die Röhre schaut, als auch ein aktueller Porsche 991 Turbo S, welcher aus 3,8-Litern Hubraum nur 560 PS generiert, wirken gegen den Ferrari, dessen Motor bereits mehrmals als “Engine of the Year” ausgezeichnet wurde, wie Relikte aus der Steinzeit. Außerdem wurde dieser Motor zum besten Motor der letzten zwanzig Jahre gekürt. Natürlich geht die Literleistung nicht zu Lasten des ferraritypischen Sounds, welcher von Knallen und Hämmern bis zu metallischem Kreischen im oberen Drehzahlbereich reicht. Zudem gesellt sich bei den Turbomodellen nun auch noch ein charakteristisches Laderpfeifen, welches das Zylinderkonzert akustisch perfekt begleitet. Die Höchstgeschwindigkeit des neuen Ferrari F8 Tributo beträgt 340 km/h und von 0 auf 100 Stundenkilometer geht es in 2,9 Sekunden. Die für Sportwagen so wichtige Messung von 0-200 km/h absolviert der Tributo in atemberaubenden 7,8 Sekunden. Das liegt auch am geringen Gewicht von nur 1330 kg, welches den 4,61m langen, 1,98m breiten und nur 1,21 m flachen Supersportler auszeichnet.

Preise für den neuen Ferrari F8 Tributo wurden noch nicht bekanntgegeben, aber das neue Modell dürfte sich preislich etwas über dem 488 GTB einsortieren. Alle, die sich glücklich schätzen können, über das nötige Kleingeld zu verfügen, bekommen mit dem F8 Tributo einen absoluten Traum, der nicht nur optisch eine Menge hermacht, sondern auch die etablierte Konkurrenz in Grund und Boden fährt.

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