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Wie Beziehungsstreit ein Segen sein kann

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Dunkel Hell

Noch vor ein paar Stunden seid ihr Händchen haltend durch den Park spaziert, doch jetzt schreit ihr euch hasserfüllt an. Beleidigungen werden ausgesprochen, Leichen aus dem Keller geholt und Dinge an den Kopf geworfen, die ihr sonst nie in den Mund nehmen würdet. Ihr seid in einem waschechten Beziehungsstreit. Der Auslöser ist oft egal. Du hast sie ja lieb, aber auch recht, und sie nimmt doch auch kein Blatt vor den Mund. Jetzt den Schwanz einziehen und nachgeben? Niemals. Je nach der Tragweite des Streits bleibt auch nach der Versöhnung oft ein mulmiges Gefühl zurück. Ist es normal, sich so zu behandeln? Kann eine Beziehung funktionieren, in der man scheinbar nicht völlig harmoniert? Wir sagen: Ja. Wieso Beziehungsstreit ein Segen sein kann und wie man es richtig macht, lest ihr hier.

Die Streit-Sünden

Dem Vorurteil, dass Beziehungsstreit immer schädlich ist, liegt unter anderem zugrunde, dass viele Paare „falsch“ streiten. Grundlegend sind drei destruktive Streitstile zu unterscheiden:

  • Der Kampf

Vor allem dominante Persönlichkeiten neigen dazu, sich in Streitsituationen kämpferisch und unnachgiebig zu verhalten. Kennzeichnend für diesen Streittyp ist eine Ignoranz gegenüber des eigentlichen Themas. Es geht nicht mehr um die sachliche Ebene, sondern um den persönlichen Angriff. Oft fallen Beleidigungen und zynische Kommentare, während Kompromissvorschläge ignoriert werden. Auch themenferne Vorwürfe wie „Du interessierst dich sowieso nur für deine Freunde!“ sind häufig. Problematisch ist diese Art des Streitens vor allem, weil man sich so von einer Lösung entfernt und eher auf die Eskalation zustrebt.

  • Der Rückzug

Genauso toxisch kann jedoch das Gegenteil sein. Defensive Streitpartner gehen auf Vorwürfe meist nicht ein, sondern ziehen sich beleidigt zurück. Auf das Gegenüber signalisiert das vor allem Desinteresse. Zudem macht dieses Verhalten genauso wie fehlgeleitete Offensive eine Kompromissfindung unmöglich, da ebenfalls keine sachliche Diskussion stattfinden kann. Ein klassisches Beispiel: Deine Partnerin verlässt den Raum, wenn das Gespräch zu hitzig wird.

  • Die Kapitulation

Nachgiebigkeit bewirkt kurzfristige Besänftigung und ist oft der schnellste Weg zur Wiederherstellung des Haussegens. Vor allem harmoniebedürftige Menschen wenden diese Taktik daher in Streitsituationen häufig an und stellen ihre eigenen Bedürfnisse zurück. Dieses Vorgehen mit tatsächlicher Konfliktlösung zu verwechseln, ist jedoch gefährlich. Denn bestehende Frustrationen werden so nicht angesprochen, sondern nur aufgeschoben. So staut sich Unzufriedenheit auf, was zwangsläufig entweder in Eskalation oder der Entfernung vom Partner endet. Sätze wie „Egal, machen wir eben, was du willst“ sind also mit Vorsicht zu genießen.

Die Streit-Gebote

Selbstverständlich lassen sich Persönlichkeiten nicht ändern. Eine dominante Person wird vermutlich in jeder Diskussion versuchen, die Oberhand zu gewinnen. Was aber zu beeinflussen ist, ist das Konfliktverhalten. In diesen drei Schritten verbessert ihr eure Streitkultur:

  • Selbsterkenntnis

…ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Tatsächlich ist es empfehlenswert, den Streitpartner auf typische Verhaltensweisen hinzuweisen, denn in einer Streitsituation ist unsere (Selbst-)Wahrnehmung eingeschränkt. Wichtig ist dabei, diesen Hinweis nicht als Vorwurf zu formulieren, was während eines Streits schwierig sein kann. Du könntest deine Partnerin beispielsweise in einer ruhigen, neutralen Situation darauf ansprechen oder während der Versöhnung anbringen, was dich am Streitverhalten stört. Vergiss jedoch nicht, vor deiner eigenen Türe zu kehren und hab keine Angst davor, dir eigene Verhaltensmuster einzugestehen.

  • Ehrlichkeit

Wenn ihr streitet, seid ihr böse aufeinander – aber warum eigentlich? Ist tatsächlich der nicht erledigte Abwasch schuld oder fühlt sich deine Partnerin vielleicht vernachlässigt und drückt es dadurch aus? Vor allem Beziehungsstreit aufgrund von Alltagsproblemen kommt oft erst durch nicht ausgesprochene Wünsche und nie ausgetragene Konflikte zustande. Das erklärt auch, wieso die meisten Paare in der ersten Phase der Verliebtheit viel weniger streiten: Das Verhältnis ist wunderschön, die Gefühle stimmen – also sind kleinere Versäumnisse völlig egal. Versucht daher, ab und zu innezuhalten und zu reflektieren, ob ihr auch tatsächlich das aussprecht, was euch stört.

  • Versöhnung

Im schlimmsten Fall geraten deine Partnerin und du in eine Streitspirale: Ein Konflikt mündet in den nächsten, jede Kleinigkeit genügt, um euch hochgehen zu lassen. Der Grund liegt meist darin, dass die Versöhnung nicht richtig ausgeführt wird oder vielleicht gar nicht stattfindet. Gerade nach kleineren Auseinandersetzungen liegt es oft nahe, den Konflikt zu ignorieren und einfach nicht mehr darüber zu reden. In komplexen, tiefgreifenden Diskussionen geben hingegen viele gerne auf und versöhnen sich nur oberflächlich, ohne sich über das tatsächliche Problem auszusprechen. Daher: So kurz, lang, nebensächlich oder intensiv der Streit auch sein mag, zelebriert die Versöhnung. Vielleicht hilft euch ein Ritual dabei, wie zum Beispiel „euer Lied“ zu hören, dazu zu tanzen oder ein gemeinsames Versöhnungs-Dinner zu kochen. Bevor ihr euer Ritual begeht, sollten beide Seiten alles ausgesprochen haben, was sie stört. Danach ist der Streit vorbei und soll bei der nächsten Diskussion nicht mehr herangezogen werden.

Das wichtigste am Streiten ist, keine Angst davor zu haben. Beziehungsstreit ist nicht nur etwas völlig Natürliches, sondern auch wichtig für die Vertiefung und Pflege eures Verhältnisses. Beachtet ihr ein paar einfache Regeln, hat jeder Streit das Potential, eure Partnerschaft zu stärken.

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